Komödie von Jordi Galceran
Deutsche Fassung von Stefanie Gerhold
Regie: Alexander Schoenhoff und Heinz W. Warnemann

Neulich im Finanzhaus Ihres Vertrauens. Zwei Männer, treffen sich zu ihrem zweiten Termin. Anlass: ein Kreditantrag, aber einer ohne ausreichende Sicherheiten. Was, wenn ein gegebenes Wort nun nicht genügt? Dann gibt eins das andere und danach ist nichts mehr wie es war!
Was vergleichsweise banal und alltäglich beginnt, entwickelt sich aufgrund einer folgenschweren Entscheidung zu einem fast episch zu nennenden Zweikampf. Es treten an: Gut gegen Böse, Licht gegen Schatten, Bürgertum gegen Hochfinanz, King Kong gegen Godzilla, Filialleiter Goetz gegen Antragsteller Anton Schmidt!

Doch wer ist dieser Mann, der ebenso harmlos wie kultiviert vorspricht, um eine nicht unbeträchtliche Summe Geld zu leihen? Woher weiß er Dinge, die niemand wissen kann? Welche seltsamen, einnehmenden Fähigkeiten verbergen sich hinter seinem Lächeln? Und wieso verhält er sich verdammt nochmal so anders als alle Bittsteller, mit denen Filialleiter Goetz bisher zu tun hatte?
Diese Gedanken rasen dem erfahrenen Banker durch den Sinn, kurz nachdem er den Kreditantrag vorschriftsgemäß ablehnte. Denn die Routine beginnt ihm zu entgleiten – Anton Schmidt lässt sich einfach nicht abwimmeln! Ein Nein folgt dem nächsten und das Geschäftsgespräch eskaliert zu einem immer absurderen Verbalduell.

Mit “Wenn Sie mir den Kredit nicht geben, ...” eröffnet Anton Schmidt ein gewagtes Spiel um Geld und Glück, welches nicht nur das Leben des Bankers komplett auf den Kopf stellen wird!
Gekonnt schräg und herrlich bissig serviert der katalanische Autor Jordi Galceran mit “Der Kredit” (2013) sein satirisches Psychoduell voller Wendungen und Wortwitz. Und stellt dabei zugleich die alte Frage: kann man Glück tatsächlich gegen Geld aufrechnen?
Kritik OVB, 20.4.2018, Margrit Jacobi
(Original siehe https://www.ovb-online.de/rosenheim/kultur/ueber-glueck-liebe-geld-9802557.html )
Über das Glück und das liebe Geld

Jordi Galceran ist ein vielfach preisgekrönter Autor, geboren 1964 in Barcelona. Er debütierte 1988 als Dramatiker. Sein Stück „Der Kredit“ haben sich Alexander Schoenhoff und Heinz W. Warnemann ausgesucht, um es im TAM OST zu inszenieren und auch darstellerisch auf der Bühne umzusetzen.
Schoenhoff ist seit 2007 Mitglied des Ensemble TAM OST und Heinz W. Warnemann übte Bühnenaktivitäten im TAM OST und anderen Theatern in der Region aus.
Im überaus dichten und faszinierenden Kammerspiel ziehen die beiden alle Register ihres Könnens.
Das Büro des Filialleiters Goetz in der Mankobank, der „Bank ihres Vertrauens“, ist permanenter Schauplatz des Geschehens, in dem der Banker Goetz (Alexander Schoenhoff) und der Bittsteller Anton Schmidt (Heinz W. Warnemann) aufeinandertreffen.
Es geht um den Antrag von Schmidt für einen Kredit von 3000 Euro, den Goetz ihm mangels jeglicher Sicherheiten nicht geben kann. Da Goetz nicht abweicht von seiner Absage, sieht sich Schmidt gezwungen, Druck zu machen. Wie sich nun langsam die ganze Situation wandelt, der korrekte und erfahrene, sicher auftretende Banker durch den unbeirrt auf seinen Kredit beharrenden Antragsteller auf raffinierte Art und Weise in seinen Grundfesten erschüttert wird, ist allein psychologisch genial entwickelt. Schnell erfasst Schmidt, wo die Schwachpunkte des zunächst so souverän auftretenden Filialleiters liegen.
Das Gespräch wird zum verbalen Duell zwischen Finanzmensch und einfachem Bürger. Raffiniert umgarnt dieser so harmlos wirkende „Kunde“ den immer mehr verunsicherten Goetz. Alexander Schoenhoff entwirft Stück für Stück das Bild eines völlig enervierten Mannes. Seine Hände zittern, seine Mundwinkel zucken, er weicht buchstäblich Schritt für Schritt zurück.
„Ich bin wirklich völlig begeistert von der Aufführung. Sie ist wortgewaltig und schauspielerisch hochkarätig. Hier sieht man, wie Worte Überzeugungen schaffen. Ich kann nur noch mal sagen, dass ich mitgerissen bin von dem, was hier gezeigt wurde.“
Ingo Klein
Rosenheim
Schmidt droht, mit der Frau des Bankers eine Affäre zu beginnen. Was Goetz zunächst völlig unglaubwürdig erschien, bringt ihn bald an den Rand der Verzweiflung. Er tappt in alle Fallen, die der harmlos wirkende Schmidt ihm stellt. Zwischen wütendem Aufbegehren und Verzweiflung ist er zum Spielball des scheinbar „unscheinbaren“ Bittstellers geworden. Während Alexander Schoenhoff begeisternd die ganze Bandbreite seiner Schauspielkunst aufzeigt, besticht Warnemann durch fast stoische Freundlichkeit, er ist ein Meister des subtilen Agierens. Wo Goetz die Beherrschung verliert, gibt Schmidt den intuitiv handelnden Frauenversteher, der psychologisch versiert Ratschläge erteilen kann.
Großartig bringen die beiden Schauspieler die Absurdität, den herrlichen Humor, das satirische Psychodrama des Stücks zur Wirkung. Hinreißend entwickeln sie die Spannung und den Wortwitz, die Genialität einer Sprachgewalt. Kein Wunder, dass das Premierenpublikum die zwei Regisseure und Darsteller mit Ovationen feierte. Da bleibt nur zu sagen: Hingehen und sich köstlich amüsieren!
Radiofeature von Radio Regenbogen, (Klick führt zum Original) vom 16.4.2018, 19 Uhr.
Alle Rechte an diesem Feature liegen bei Radio Regenbogen.
Diese Produktion wird ermöglicht u.a. durch die Unterstützung folgender Firmen:
dem Team von Brillen Wohlfart in Rosenheim für deren freundliche Unterstützung in Sachen Requisite.
Komponist Michael Henke von Longroadaudio.de. für die musikalische Unterstützung.
Fotograf Adrian „Brabantus“ Sturm für die Bilder.
...und ein spezielles Dankeschön! geht an dieser Stelle noch an Jutta Schmidt und Günter Hendrich! (Einfach weil!🏆)
Bilder im Google Fotoarchiv
PREMIERE: Sa 14. APRIL 2018
WEITERE TERMINE
Fr/Sa 20/21 April
So 22 April
Fr/Sa 27/28 April
So 29 April
Sa 05 Mai
So 06 Mai
Fr/Sa 11/12 Mai
So 13 Mai
Spielbeginn:
Freitags und Samstags 20 Uhr,
Sonntags 17 Uhr
Einlass:
ca. 15 Min. vor Spielbeginn
Im ENSEMBLE TAM OST
Regie: | Alexander Schoenhoff und Heinz W. Warnemann |
Assistenz: | Janette Kreuzeder |
Bühne: | Ensemble, Hermann Hager, Norbert Reiche, Ralf Hochberger |
Licht/Ton: | Hermann Hager, Norbert Reiche, sowie ergänzend Gerhard Sellmair, Klaus Lüders |
Spezielle Audio-Kompositionen: | Michael Henke von Longroadaudio.de |
Kostüm: | Ensemble |
Fotografie: | Adrian „Brabantus“ Sturm |
Plakat / Programm: | Alexander Schoenhoff |
Schauspieler | als |
Alexander Schoenhoff | Filialleiter Goetz |
Heinz W. Warnemann | Anton Schmidt |
Schlagworte zum Stück
Bank, Ehe, Finanzwesen, Galceran, Geld, Hager Hermann, Hendrich Günter, Henke Michael, Hochberger Ralf, Katalane, Kredit, Kreuzeder Janette, Lüders Klaus, Realsatire, Reiche Norbert, Satire, Schmidt Jutta, Schoenhoff Alexander, Sellmair Gerhard, Sicherheiten, Spanien, Sturm Adrian Brabantus, Verbalduell, Verzweiflung, Warnemann Heinz W., Wohlfart, Wortgefechte